Zero Waste ist für mich im vergangenen Jahr ein wichtiges Thema geworden. In vielen Bereichen fällt es mir noch schwer, plastik- bzw. verpackungsfreie Alternativen zu finden, aber vor allem im Bad lässt sich der Trend erstaunlich leicht und konsequent umsetzten.

Heute soll es also um plastik- bzw. verpackungsfreie Produkte fürs Badezimmer gehen – ich zeige hier, welche Produkte ich in letzter Zeit gekauft und verwendet habe und ob sie als Alternative für mich etwas taugen.

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Hände waschen

Das ist wohl am einfachsten: Entweder verwendet man ein festes Stück Seife, zum Beispiel aus der Drogerie (in der Pappschachtel) oder aus dem Bio- oder Unverpacktladen. Oder aber man füllt sich im Unverpacktladen Flüssigseife in einen eigenen Behälter ab. Alternativ kann man Flüssigseife auch selbst herstellen, indem man geraspelte Kernseife in abgekochtem Wasser auflöst.

Wer mit Seife wegen des pH-Werts ein Problem hat, kann auch auf Syndets (also seifenfreie Waschstücke) zurückgreifen. Diese gibt es in der Drogerie – inzwischen sogar in Naturkosmetik-Qualität.

Duschen

Ein Stück feste Seife kann nicht nur die Flüssigseife am Waschbecken, sondern – in ein Seifensäckchen, das die Handhabung erleichtert, gelegt – auch das Duschgel und den Rasierschaum ersetzen. Gut gefallen hat mir zum Beispiel die Soap Bar Carpe Diem von Speick und die Aleppo Seife von Finigrana. Interessant finde ich auch die ShowerBits von Rosenrot und die Dusch- und Badeseifen von Speick, die nicht nur reinigen, sondern auch pflegen sollen. Neu ist die feste Dusche von Alverde. Und natürlich kann man sich auch Duschgel im Unverpacktladen abfüllen, wenn man einen in der Nähe hat.

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Haare waschen

Die wohl einfachste Variante ist es, sich im Unverpacktladen Shampoo in eine eigene Flasche abzufüllen. Das feste Pendant dazu sind ShampooBars, festes Shampoo, oder auch Shampootaler. Diese bekommt man inzwischen nicht nur in Unverpacktläden, sondern auch in vielen Bioläden und mittlerweile sogar in der Drogerie. Auch spezielle Haarseifen findet man in den meisten Bioläden, zur Not tut es aber auch ein “normales” Stück Seife. Nach dem Waschen mit Seife empfiehlt es sich, die Haare mit einer sauren Rinse (also einer Mischung aus Apfelessig und Wasser) auszuspülen, um der Bildung von sogenannter Kalkseife entgegenzuwirken. Es gibt auch eine Reihe tensidfreier Alternativen, zum Beispiel das Waschen mit Roggenmehl, Heilerde, Lavaerde oder Natron.

Alles, was ich sonst noch über Haarseife, festes Shampoo & Co herausfinden konnte, könnt ihr in meinem Gastbeitrag für the OGNC nachlesen.

Haare pflegen

Neben festem Conditioner, den es z.B. von Rosenrot und mittlerweile auch von Alverde gibt, kann man für die Spitzen Haaröl oder ein beliebiges anderes Öl verwenden. Außerdem wirkt eine winzige Menge Sheabutter – zwischen den Fingern angewärmt – hier Wunder.

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Abschminken

Abschminkpads sind weich, praktisch und wirklich nicht teuer, wenn man bedenkt, wie lange man sie verwenden kann. Man findet sie im Bioladen (ca. 6€ für 4 Stück) – genauso gut kann man solche Pads aber auch selbst nähen oder einen Waschlappen verwenden. Außerdem verwende ich zum Abschminken gerne Sheabutter, denn diese finde ich gerade für die Augenpartie angenehmer als Reinigungsmilch oder Kokosöl…

Selten kommen bei mir auch Gesichtsseife (z.B. von Alverde Naturschön) oder eine andere Seife zum Einsatz.

Gesichtscreme

Im Drogerie-Bereich sind hier wohl die Produkte von Alverde Naturschön ein Vorreiter, ich verwende zum Beispiel das Serum. Seit einiger Zeit gibt es von Fair Squared auch Gesichtscreme im Pfandglas – diese findet man in einigen Unverpacktläden, sie ist aber leider ziemlich teuer… Wer eher trockene Haut hat, kann auch die Basis Sensitiv Creme von Lavera aus der Dose oder sogar Sheabutter oder Gesichtsöl verwenden.

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Bodylotion

Bodylotion gibt es ebenfalls im Pfandglas von Fair Squared. Statt Bodylotion kann man aber auch einfach ein Körperöl oder reine Sheabutter verwenden, die man direkt nach dem Duschen auf die noch nasse Haut aufträgt. In vielen Unverpacktläden findet man außerdem sogenannte Lotion Bars, also feste Bodylotion. Und wenn es etwas mehr Aufwand sein darf, kann man Bodylotion auch selbst herstellen.

Lipbalm

In einigen Drogeriemärkten, Unverpacktläden und Onlineshops gibt es mittlerweile Lipbalm in Metalldöschen, zum Beispiel von Lipfein, Hydrophil, i+m oder Fair Squared. Alternativ kann man auch diesen ganz einfach selbst herstellen.

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Deo

Deocremes gibt es mittlerweile in fast jedem Bio- und Unverpacktladen, und die meisten kommen ganz ohne Plastikverpackung aus. Mein Favorit sind die i+m Deocremes. Außerdem kann man auch Deo für den Deoroller oder Deocreme selbst herstellen. Von der Marke Ben&Anna sowie von we love the planet gibt es Deosticks in der Pappverpackung, die man einfach mit dem Daumen nach oben drücken kann. Auch von kleineren Manufakturen gibt es Deo Bars.

Bürsten & Kämme

Im Alltag verwende ich eine ganz einfache Holzbürste und einen Kamm aus dem Bioladen. Um sie zu säubern, verwende ich den kleinen Bürsten-Reiniger aus Draht und Holz und ein bisschen Seife oder Shampoo.

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Zähne putzen

Bambuszahnbürsten gibt es mittlerweile sogar bei dm und Müller zu kaufen – diese können nach einigen Wochen bis Monaten (meistens bis auf die Borsten) einfach kompostiert werden. Statt Zahnpasta kann man Denttabs, feste Zahnpasta (z.B. von Lamazuna), Zahnpasta im Glas (z.B. von Ben&Anna) oder Zahnputzpulver verwenden – diese gibt es in den meisten Unverpacktläden und Denttabs sind sogar bei dm erhältlich. Kompostierbare Zahnseide in Glasflakons bzw. Papiertütchen gibt es in den meisten Unverpacktläden.

Monatshygiene

Auch Binden und Tampons verursachen eine Menge Müll. Alternativ kann man auf wiederverwendbare Binden aus Stoff, Menstruationsunterwäsche oder die Menstruationstasse zurückgreifen. Letztere findet man bereits in der Drogerie, z.B. von Einhorn.

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Wenn ihr gerade neu in das Thema einsteigt, könnte auch die Bloggerbox, die ich in Kooperation mit dem Onlineshop Diesen Samstag erstellt habe, interessant für euch sein: Mein Ziel war es, eine Box für den Start in ein plastikfreies Bad zu kreieren. Die Box enthält sechs dafür geeignete Produkte zu einem reduzierten Gesamtpreis.

Wie steht  ihr zum Thema Zero Waste – und in welchem Bereich fällt es euch am schwersten, plastikfrei zu leben?