A Plastic Ocean

Wenn man einmal damit anfängt, sich mit dem Ausmaß der Verschmutzung unserer Meere und den Ursachen zu befassen, dann merkt man schnell, welche Rolle das eigene (Konsum)-Verhalten dabei spielt. Für uns ist es mittlerweile fast schon selbstverständlich, Dinge „wegzuwerfen“. Dass es gar kein richtiges „weg“ gibt, ist uns dabei oft nicht bewusst, weil der Müll sich nicht vor unseren Haustüren auftürmt. In manchen Gegenden auf dieser Welt ist das anders. Die Doku „A Plastic Ocean“ zeigt unter anderem Bilder von einer Insel, die förmlich in Müll versinkt. Wie es dazu kommt und was jede*r von uns dagegen tun kann, möchte ich in diesem Beitrag erklären.
Forscher*innen vertreten mittlerweile die Annahme, dass 2050 mehr Plastik im Meer schwimmen wird als Fische [1]. In manchen Gebieten kann jetzt schon mehr Mikroplastik – also Plastikpartikel, die kleiner als 5 mm sind – als Plankton gefunden werden. Das ist ein Problem – nicht nur für die Meeresbewohner (jede*r hat sie schon mal irgendwo gesehen, die Bilder von Küstenvögeln oder Walen, die verhungert sind, weil sich Plastikteile in ihren Mägen ansammeln, oder?) sondern auch für uns.
Plastik, das ins Meer gelangt, wird durch UV-Strahlung mürbe gemacht und zerfällt schließlich durch die Wellenbewegungen zu Mikroplastik. Dies gelangt dann in die Nahrungskette, wo es Giftstoffe anzieht. Die Giftstoffe werden im Fettgewebe von Meerestieren eingelagert und letztendlich von uns gegessen [2].
Auch wenn man nicht an der Küste wohnt, stehen die Chancen “gut”, dass von einem weggeworfener Plastikmüll im Meer landet, denn ein Großteil des Plastiks gelangt über Flüsse dorthin. Und in die Flüsse gelangt das achtlos irgendwo fallen gelassene oder halbherzig in den überquellenden Mülleimer gesteckte Plastik ganz einfach durch den Wind.
Eine weitere Verschmutzungsquelle ist das Badezimmer. Scheuermilch und Peeling zum Beispiel enthalten häufig Mikroplastik, welches aus dem Abwasser praktisch nicht herausgefiltert werden kann [2]. Aber auch Mikrofaser-Tücher und Kleidungsstücke, die zum Beispiel Polyester oder Nylon enthalten, verlieren beim Waschen winzigste Plastik-Partikel [3]. Und nicht zuletzt stellt auch Reifenabrieb von Autos eine Verschmutzungsquelle dar.
Zunächst ist es wichtig, anfallenden Plastikmüll vernünftig zu entsorgen. Wie gesagt: Lasst nach dem Picknick euren Müll nicht im Park liegen und stopft ihn am besten auch nicht in einen der meistens übervollen öffentlichen Mülleimer, denn dort kann er leichter wieder herausfallen oder weggeweht werden – und selbst wenn nicht, wird er so höchstwahrscheinlich nicht recycelt, sondern verbrannt. Also: Plastikmüll immer in den gelben Sack oder die Wertstofftonne werfen.
Noch besser ist es natürlich, Plastikmüll komplett zu vermeiden und im Unverpacktladen einzukaufen oder Obst und Gemüse im Supermarkt lose auf’s Band zu legen. Einen eigenen Mehrwegbecher für Kaffee und eine wiederverwendbare Trinkflasche dabei zu haben, spart auch eine Menge Müll.
Außerdem ist es sinnvoll, Kosmetikartikel ohne Mikroplastik kaufen. Dafür kann man die App Codecheck verwenden oder ganz einfach auf Naturkosmetik-Siegel achten. Wer einen Schritt weitergehen will, kann auch eine Mail an Hersteller von Kosmetikartikeln schreiben und sie über die Folgen von Mikroplastik informieren und darum bitten, dies in den Produkten durch andere Stoffe zu ersetzen.
Und nicht zuletzt kann man bei Clean Ups mitmachen oder unterwegs einfach mal Müll aufsammeln, der von anderen fallen gelassen wurde.
2 Comments
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toller und interessanter Beitrag! Ich finde es auch wichtig, dass man darauf achtet, weniger Abfall zu konsumieren/produzieren. Mein Beitrag mit einfachen Tipps für den Alltag: https://carlakatharina.com/2018/02/17/zero-waste-10-einfache-tipps/
Ich würde mich freuen, wenn du mal vorbeischaust.
Schönes Wochenende!
Carla
Danke für dein liebes Feedback 😊 Deinen Beitrag schau ich mir gleich mal an 😁
Liebe Grüße und dir auch ein schönes Wochenende,
Sonja