Das Thema Lebensmittelverschwendung lässt mich seit meinem Interview mit Susanne von der fairTEiLBAR nicht mehr los. Wie kann es sein, dass für uns Überproduktion normal ist und wir es gewohnt sind, dass – ob nun im Supermarkt oder im Restaurant – alles jederzeit zu haben ist? Und wer kümmert sich eigentlich um das, was übrig bleibt?

In Supermärkten sind das vor allem die Mitarbeiter*innen der Tafel und Foodsaver*innen, gegen das Wegwerfen in Cafés, kleineren Läden und Bäckereien kann aber seit einiger Zeit jeder einzelne etwas tun, und zwar mit der App TooGoodToGo – wie das funktioniert und was man als Veganer oder Zero-Waster beachten muss, erkläre ich dir in diesem Blogpost.

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Wie bestellt man?

Zunächst musst du dir natürlich die App herunterladen (diese gibt es im App Store und bei Google Play). Das Anmelden dort ist erstmal kostenlos. Nach wenigen Klicks kannst du loslegen und nach Restaurants in deiner Nähe suchen, die teilnehmen. Dabei kannst du z.B. nach „Vegetarisch/Vegan“ oder auch nach bestimmten Abholzeiten filtern, indem du auf der Startseite auf das Symbol oben rechts in der Ecke klickst. Hast du etwas gefunden, das dir gefällt, kannst du je nach Verfügbarkeit noch die Anzahl der Portionen festlegen – das würde ich aber bei der ersten Bestellung prinzipiell nicht tun, um später nicht selbst noch etwas wegwerfen zu müssen, weil man sich mit der Menge verschätzt hat. Bezahlen kann man dann per PayPal oder mit Kreditkarte.

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Wie kann man bei der Abholung Verpackungsmüll vermeiden?

Sollte im Infotext angegeben sein, dass du dir deine Portion selbst zusammenstellen kannst, ist es meistens möglich, auch deine eigenen Behälter mitzubringen – aber selbst wenn es dort nicht explizit steht, ist es natürlich einen Versuch wert. Durch nettes Fragen habe ich beim Biobäcker und in verschiedenen Cafés schon meine eigenen Dosen befüllen können und so nicht nur Essen gerettet, sondern auch Müll gespart.

Oft werden die Portionen aber auch schon vorbereitet – manchmal hat man Glück und bekommt die Lebensmittel in einem alten Karton, der schon zum Anliefern benutzt wurde – in manchen Läden ist aber leider auch alles doppelt und dreifach verpackt, weil das dort nunmal Standard ist.

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Werden Sonderwünsche berücksichtigt?

In Cafés, in denen auch Gerichte mit Fleisch, Käse oder Eiern auf der Karte stehen, kann es natürlich vorkommen, dass du eben so eins bekommst statt einer vegetarischen oder veganen Mahlzeit. Außer, es ist im Infotext explizit anders angegeben, hast du kein Recht darauf, zu bestimmen, welche konkreten Lebensmittel deine Portion umfasst. Wenn man aber auf bestimmte Allergien und Unverträglichkeiten hinweist oder freundlich darum bittet, dass einem eine Portion mit möglichst wenig tierischen Produkten gegeben wird, klappt das häufig auch. Außerdem kann es hilfreich sein, früh zur Abholung zu kommen, denn: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Sprich: häufig darfst du dir, wenn du früh dran bist, aussuchen, welche Portion du haben möchtest, falls es Unterschiede zwischen den einzelnen Portionen gibt.

Eine weitere Option ist es, sich bei Restaurants vorher die Wochenkarte anzuschauen und an einem Tag, an dem es ein vegetarisches Gericht (oder generell ein Gericht, das man gerne mag) gibt, zuzuschlagen. Und wenn es doch mal „schief geht“, freuen sich bestimmt deine Nachbarn oder Freunde darüber, wenn sie ein Stück Lasagne oder Käsekuchen angeboten bekommen ;-)

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Was sollte man sonst noch beachten?

Es kann auch vorkommen, dass ein Café dir „absagt“, zum Beispiel, wenn wider Erwarten doch alle Portionen vom Mittagstisch ausverkauft sind. In so einem Fall wirst du per SMS und/oder Mail darüber benachrichtigt. Wenn du also planst, dein Abendessen mit TooGoodToGo zu gestalten, solltest du sicherheitshalber einen Plan B haben, damit du am Ende nicht mit leeren Händen bzw. leerem Magen dastehst.

Umgekehrt kannst aber auch du deinen Kauf bis zu drei Stunden vor Beginn der Abholzeit stornieren, wenn dir z.B. einfällt, dass du für den Abend eigentlich was anderes vorhattest. In beiden Fällen wird dir das Geld natürlich zurückerstattet.

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