5 einfache DIY-Kosmetik-Rezepte

Wer auf synthetische Inhaltsstoffe und Mikroplastik im heimischen Badezimmer verzichten möchte, für den ist das Herstellen eigener Pflegeprodukte möglicherweise eine gute Alternative. Die Rezepturen lassen sich ganz individuell auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen und außerdem lässt sich so auch eine Menge Plastik- bzw. Verpackungsmüll sparen – auch ganz ohne Unverpacktladen, versprochen! Meine liebsten Rezepte, Bezugsquellen für die Zutaten, und wo man passende Gläser und Dosen zur Aufbewahrung bekommt, habe ich in diesem Artikel aufgelistet.
Bevor wir starten, möchte ich aber noch ein paar Worte zu ätherischen Ölen und zu den verwendeten Zutaten allgemein lowserden: zunächst einmal ist es wichtig, darauf zu achten, dass möglichst alle Zutaten aus kontrolliert bzw. zertifiziert biologischem Anbau stammen. Gerade bei Duftölen verstecken sich hinter Labels wie “natürlich” oder “eco” leider oft synthetische Produkte, die giftig für die Umwelt und schädlich für unseren Körper sein können. Aber auch mit naturreinen ätherischen Ölen sollte man sparsam umgehen, da diese pur oder in zu hoher Konzentration aufgetragen ebenfalls Hautreizungen verursachen können – hier gilt also: langsam herantasten oder sogar ganz weglassen.
Außerdem sollte man immer darauf achten, alle Werkzeuge und Gefäße vor der Benutzung gründlich zu reinigen – entweder mit einem natürlichen Desinfektionsspray oder durch auskochen mit bzw. in heißem Wasser. Da die Rezepte keine Konservierungsstoffe enthalten, empfiehlt es sich, häufiger kleinere Portionen zuzubereiten und diese ggf. sogar im Kühlschrank aufzubewahren, damit nichts schlecht wird. Auch das Hinzufügen von ätherischen Ölen wie Rosmarin, Eukalyptus oder Salbei kann die Lebensdauer der Produkte unter Umständen ein wenig verlängern.
Alle Zutaten in ein Wasserbad geben und bei geringer Hitze schmelzen, dabei ab und zu umrühren. Wenn alle Zutaten geschmolzen sind, werden sie für etwa eine Stunde in den Kühlschrank gestellt. Danach mit einem Handrührgerät fünf bis zehn Minuten lang aufschalgen – durch die so eingearbeitete Luft wird die Bodybutter voluminöser. Zum Schluss kommen die ätherischen Öle hinzu; Orangen- oder Lavendelöl würden sich hier sicherlich gut machen. Ich habe wegen des starken Dufts, der vom Körperöl Jojoba ausging, aber darauf verzichtet. Nun kann die Bodybutter in ein Glas oder eine Dose umgefüllt werden. Am besten bewahrt man sie kühl auf, im Sommer vielleicht sogar im Kühlschrank. Verwenden kann man die Bodybutter wie eine gekaufte Bodybutter auch, oder aber man benutzt sie als “In-Dusch-Creme” und trägt sie beim oder nach dem Duschen einfach auf die nasse Haut auf – so braucht man weniger und die Bodybutter hinterlässt keinen öligen Film auf der Haut.
Das Rezept habe ich von Lauren Singers Youtubekanal Trash is for Tossers. Auf Mias Blog Heylilahey findet ihr auch noch ein ähnliches Rezept, das mit weniger Zutaten auskommt.
Zunächst das Kokosöl und die Sheabutter im Wasserbad erwärmen, bis beides geschmolzen ist. Dann für etwa eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Danach Natron und Speisestärke hinzufügen und mit einem Rührgerät – wie bei der Bodybutter auch – fünf bis zehn Minuten lang aufschlagen. Zum Schluss wieder die ätherischen Öle einarbeiten; hier verwende ich gerne eine Mischung aus Zitrone und Patchouli, aber andere Öle funktionieren natürlich auch. Das Deo in ein Glas oder eine Dose umfüllen, im Kühlschrank aufbewahren und am besten mit einem sauberen Löffel oder Spatel entnehmen!
Und noch ein Tipp: Wer sich mit dem anfangs leicht pulvrigen Gefühl unter den Armen schwer tut, kann das Natron vorab auch im Mörser fein mahlen.
Das Kokosöl in ein Glas füllen und dies kurz in eine Schüssel mit heißem Wasser stellen. Kaffee und Rohrzucker hinzugeben und alles gut miteinander verrühren. Optional noch zwei bis drei Tropfen ätherisches Öl bzw. Vanilleextrakt hinzugeben und einarbeiten. Das Peeling sollte möglichst direkt verbraucht werden. Wer eine Menge auf Vorrat herstellen möchte, sollte noch “unbenutzten” Kaffee verwenden und das Peeling möglichst kühl und trocken lagern.
Das Kokosöl auch hier in ein kleines Glas füllen und dies in eine Schüssel mit heißem Wasser stellen. Dann das ätherische Öl und 1 EL Natron dazugeben und mit einer Kuchengabel so lange rühren, bis alles gut vermischt ist. Vor der Verwendung abkühlen lassen. Am besten lagert man die Creme kühl und entnimmt sie mit einem sauberen Löffel, um sie dann auf die Zahnbürste zu geben.
Anmerkung: Da viele ZeroWaster*innen von sich sagen, diese oder eine ähnliche Rezeptur schon seit Jahren ohne Probleme zu verwenden, gehe ich davon aus, dass sie den Zähnen nicht schadet. Solltet ihr Bedenken haben, was die Benutzung der Zahnputzcreme angeht, fragt bitte vorab in eurer Zahnarztpraxis um Rat.
Alle Zutaten in ein gut gereinigtes Glas geben und gut zuschrauben. Das Glas ein paar Minuten lang in eine Schüssel oder einen Topf mit heißem Wasser stellen, bis alle Zutaten flüssig sind und sich gut vermischt haben – fertig. Das Öl kann nun in eine Glaspumpflasche umgefüllt werden. Kühl und trocken lagern und vor jedem Benutzen einmal kurz schütteln.
Das Rezept habe ich auf dem Youtubekanal Joannas Essentials unter dem Namen “Yoniöl” gefunden.
Und nun zu den Bezugsquellen für die Zutaten und Dosen! Die beste Anlaufstelle für unverpackte Zutaten und Gefäße zur Aufbewahrung von Kosmetik sind natürlich Unverpacktläden – Sheabutter (und teils sogar Kakaobutter) bekommt man online, im Bioladen oder im Reformhaus z.B. von i+m [PR-Sample], Savion, Eubiona oder Finigrana aber auch in gut wiederverwendbaren Weißblech- oder Aludosen wie der, die rechts im Bild zu sehen ist, oder kleiner. Auch von Rosenrot und Lush gibt es Dosen in der Größe für festes Shampoo, die einfach zweckentfremdet werden können. Von Lipfein, Hydrophil, Sauberkunst und i+m* gibt es diese auch in noch kleiner. Außerdem lohnt sich ein Blick in die Naturkosmetik-Abteilung in der Drogerie: die meisten Alverde Naturschön-Produkte und auch viele Deos kommen in Gläsern, Glaspump- oder Spühflaschen daher, die man – einmal leer geworden – einfach nur auskochen muss. Auch Öle in wiederverwendbaren Glasflaschen, wie ich sie für das Rasieröl verwendet habe, gibt es in Bioqualität in vielen Drogeriemärkten. Und last but not least kann man natürlich auch auf kleinere Marmeladengläser zurückgreifen, wie es sie in vielen Feinkostläden oder auf Weihnachtsmärkten gibt. Speisestärke erhält man in den meisten Bioläden auch in Pappkartons und Natron kann man sich ggf. in der Apotheke abfüllen lassen. Für alle, die gleich mehrere Rezepte ausprobieren möchten, könnte aber auch das DIY Kosmetikset aus dem Original-Unverpackt-Onlineshop etwas sein.
2 Comments
Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.
Hey,
danke für deinen Beitrag, echt super!
Wo hast du denn die Aufkleber zur Beschriftung her?
Viele liebe Grüße,
Vanessa ❤
Die präge ich selbst mit einem Dymo 😉