Zum minimalistischen und nachhaltigen Leben gehört vor allem eins: weniger. Dieses “weniger” ist aber nicht gleichzusetzen mit Verzicht – sondern mit durchdachtem, bewusstem Konsum, und so mit weniger Fehlkäufen. Damit mir das gelingt, habe ich vor einer Weile begonnen, ein Konsumtagebuch zu führen. Weshalb und wie, das möchte ich heute genauer ausführen – und vielleicht ist ja auch die ein oder andere gute Idee für euch dabei?!

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Die Motivation

Den ersten Grund habe ich bereits kurz angesprochen: wer – wie ich – nachhaltig(er) oder minimalistisch(er) leben will, kann durch weniger Neukäufe den eigenen ökologischen Fußabdruck minimieren oder nachhaltig Ordnung halten. Denn Konmari-mäßiges Ausmisten bringt auf die Dauer leider nichts, wenn immer wieder neue Produkte ihren Weg in die frisch aufgeräumte Wohnung finden. Und auch wenn die Verlockung vielleicht groß ist, alle “Fast Fashion”-Teile im Kleiderschrank durch faire zu ersetzen, wenn man einmal über die katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie Bescheid weiß, ist es für die Umwelt besser, Altes so lange weiterzuverwenden, bis es wirklich fast auseinanderfällt.

Die Motivation hinter dem Konsumtagebuch kann aber auch eine ganz andere sein – Geld sparen zum Beispiel oder einen besseren Überblick über die eigenen Ausgaben gewinnen. Gerade dann, wenn man vielleicht auf eine größere Anschaffung spart, oder aber, wenn man – wie viele Studierende – einfach ein kleineres Budget zur Verfügung hat, kann es sich lohnen, alle Ausgaben aufzuschreiben.

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Wie legt man ein Konsumtagebuch an?

Wie ihr das Konsumtagebuch führt, ist euch am Ende natürlich selbst überlassen. Ich persönlich nutze dafür das Tagebuch “Ein guter Tag”. Jeder Tag hat dort eine Seite mit Linien für Notizen, einem Feld, in das man eintragen kann, wofür man dankbar ist (sich in Dankbarkeit zu üben und zufrieden sein mit dem, was man schon hat, kann sicherlich auch einen positiven Nebeneffekt auf das eigene Konsumverhalten haben…), und einem weiteren Feld, in das man schreibt, was man an dem jeweiligen Tag gut gemacht hat. Ganz unten findet sich außerdem ein kleines rechteckiges Kästchen. Hier trage ich am Ende des Tages immer ein, wie viel Geld ich insgesamt ausgegeben habe.

Wer sich aber am Ende des Monats nochmal hinsetzt und eine genaue Bilanz erstellt, erhält auch noch einen guten Überblick über die eigenen Finanzen und kann natürlich auch die Ausgaben für den nächsten Monat gut planen – analog oder digital.

Zusätzlich notiere ich mir täglich, was ich gekauft habe, mit wem, und ob es ein Spontankauf war. Es kann auch hilfreich sein, die eigenen Stimmung auf dem Papier festzuhalten – so enttarnt man eigenen Verhaltensmuster, wie zum Beispiel Frustshopping, besser.

Wer mag, kann auch noch ein wenig Platz frei lassen, um den Kauf später noch einmal zu bewerten und zu reflektieren (nutze ich das Produkt noch? Bin ich noch glücklich damit? Und was für Schlüsse ziehe ich daraus?).

Separat führe ich auch eine Liste mit anstehenden Anschaffungen und Ideen, wie diese sein sollen – das kann Farbe, Form, Material, Preis, Herkunft etc. betreffen. Fehlt mir in meinem Kleiderschrank beispielsweise noch eine Jeans, notiere ich mir das und schreibe einige Modelle auf, die mir gefallen. Habe ich dann Geld zur Verfügung und Zeit zum Shoppen, weiß ich schon ungefähr, was ich will, und kaufe weniger andere Dinge, die ich später vielleicht gar nicht brauche.

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Was bringt es?

Seit ich begonnen habe, das Tagebuch zu führen, denke ich insgesamt mehr darüber nach, was ich wirklich brauche und was “Luxus” ist. In der Zeit, in der ich täglich aufgeschrieben habe, was ich gekauft habe, habe ich tatsächlich etwas weniger Geld ausgegeben und fast keine Spontankäufe mehr getätigt. Das liegt vielleicht daran, dass ich Produkte im Laden mit dem Gedanken an das Tagebuch oft automatisch zurück ins Regal gestellt habe. Insgesamt habe ich bemerkt, dass ich viel Geld für Essen ausgebe, konkret: für Cafébesuche und Einkäufe im Unverpacktladen, was ich okay finde.

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Kritisch kann man daran natürlich sehen, dass das Büchlein den Fokus sehr auf den Konsum bzw. nicht-Konsum lenkt, während man sich in der gleichen Zeit doch im Garten buddeln, in der Hängematte liegen oder ein Herzensprojekt aufziehen könnte. Für den Einstieg finde ich persönlich es dennoch sehr hilfreich, und nach einer Zeit wird es sich wohl ohnehin überflüssig anfühlen.