Kaffee kochen – ganz ohne Müll

Eine gute Tasse Kaffee gehört für viele von uns ganz selbstverständlich zum Alltag, doch ist der Kaffee einmal aufgebrüht und ausgetrunken, landen eine Menge Rohstoffe im Müll, und das ist leider alles andere als nachhaltig. Wie man das vermeiden und trotzdem leckeren Kaffee genießen kann, habe ich deshalb in diesem Artikel zusammengefasst.
Hier gibt es zwei Optionen: entweder, man fragt direkt in einer Kaffeerösterei nach, ob man die Bohnen auch in einem eigenen Gefäß statt im sogenannten Aromaschutzbeutel bekommen bzw. kaufen kann (in der Kaffeerösterei Espresso Tostino in Karlsruhe gibt es sogar spezielle Dosen, welche man dort immer wieder befüllen lassen kann), oder aber man kauft die Bohnen in einem Unverpacktladen.
Wer keine eigene Kaffeemühle hat, lässt die Bohnen vor Ort dann noch mahlen – aber Achtung, gemahlen haben die Kaffeebohnen ein größeres Volumen. Man muss also darauf achten, im Glas beim Befüllen noch etwas Platz zu lassen, oder von vorneherein ein größeres Gefäß verwenden.
Auch hier gibt es mehrere Optionen… Mein Favorit für Kaffee ist die French Press bzw. die Stempelkanne. Hier gibt man die gemahlenen Bohnen einfach in das Glasgefäß, überbrüht sie mit aufgekochtem (und leicht wieder abgekühltem) Wasser, lässt den Kaffee kurz ziehen und drückt dann den Metallstempel langsam runter.
Für Espresso nehme ich am liebsten das Herdkännchen – hier füllt man unten das warme Wasser ein, in der Mitte die gemahlenen Bohnen, und oben kommt der fertige Espresso raus.
Wer sonst lieber einen Filter (zum Beispiel in Kombination mit einer Chemexkanne) verwendet, kann sich aber auch einen Permanentfilter aus Edelstahl zulegen – dafür sollten die Bohnen dann etwas gröber gemahlen werden als für Papierfilter. Alternativ kann man auch einen Stofffilter aus Bio-Baumwolle verwenden. Dieser muss, damit sich kein Schimmel bilden kann, immer besonders gründlich ausgespült und getrocknet werden.
Und die letzte Methode funktioniert auch ganz ohne Hilfsmittel: der “Cowboykaffee”. Hierfür gibt man ca. 1 Teelöffel gemahlene Kaffeebohnen pro Tasse in einen Topf und füllt ihn mit der entsprechenden Menge Wasser auf. Das Ganze wird dann zum Kochen gebracht und je nach Geschmack noch ein bis fünf Minuten ziehen gelassen – dann kommt noch ein Schluck kaltes Wasser dazu. Den Kaffee vorsichtig in die Tassen umfüllen, wobei der letzte Schluck natürlich im Topf bleiben sollte, da sich dort der gemahlene Kaffee sammelt.
Wer bei der Zubereitung von (Milch-)Kaffee komplett auf Müll verzichten möchte, muss natürlich auch noch einer Alternative zur Milch aus dem Tetrapak finden. Zum Glück gibt es in vielen Bioläden und einigen Supermarktketten mittlerweile schon Milch in Pfandglasflaschen. Auf einigen Bauernhöfen gibt es aber auch Milchautomaten – dort kann man meistens sogar die eigene Flasche benutzen, um die Milch abzufüllen.
Veganer*innen können inzwischen auf den Haferdrink in Glasflaschen von Voelkel zurückgreifen, der in vielen Bio- und Unverpacktläden angeboten wird. Frischen Haferdrink in Pfandflaschen gibt es in einigen Regionen auch von Havelmi – und das gemeinwohlorientiert und genossenschaftlich organisiert. Die günstigste, aber zeitintesivste Option ist wohl selber machen – einige gute Rezepte findet man zum Beispiel bei Pinterest!
Zum Aufschäumen der Milch ist übrigens kein Batteriebetriebener Milchaufschäumer nötig, denn das funktioniert auch mit der French Press ganz hervorragend. Dazu gibt man einfach die erwärmte Milch oder den Pflanzendrink in den Glasbehälter und „stempelt“ einige Male hoch und runter.
Die einfachste Variante zur Entsorgung von Kaffeesatz ist wohl der Biomüll. Wer einen eigenen Garten hat, kann den Kaffeesatz aber auch als Dünger für die Pflanzen verwenden oder ihn auf den Kompost geben.
Die aufgebrühten Bohnen kann man natürlich auch weiterverwenden und z.B. ein eigenes Peeling daraus herstellen – auch hierfür findet man bei Pinterest viele Rezepte und Ideen.
Trinkt ihr euren Kaffee auch „Zero Waste“? Und was sind eure Tipps für die Zubereitung?
3 Comments
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Wir haben uns vor kurzem einen Kaffeeautomaten gekauft – Sein einziger Müll ist der Kaffeesatz und der landet bei mir immer draußen im Garten :-) Diese italienische Maschine, die du beschrieben hast, besitzen wir ebenfalls – der Espresso daraus ist höllisch geil und stark :-D Ich fahre auch einmal im Monat zu einer Kaffeerösterei und hole mir die Bohnen in der Dose – bei denen bekommt man sogar 5% Rabatt! Das ist mehr als nichts :-)
Viele Grüße, Izabella
Das klingt richtig gut! Ich freue mich immer, wenn so ein Aufwand finanziell auch ein wenig belohnt wird :)
Ich habe french press auch der Umwelt zuliebe angefangen zu nutzen. Die Anfänge waren schwer, entweder war der Kaffee zu stark oder zu dünn, aber jetzt habe ich es lieben gelernt. Den Kaffeesatz nutze ich viel im Garten, es gibt auch viele, die es als Peeling nehmen für die glatte Haut. Da tue ich mich ein bisschen schwer 😅 liebe Grüße & ein schönes Wochenende, Anna 🙋🏻♀️