Jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot landet dem Film “Taste the Waste” zufolge im Müll. Das ist nicht nur ein ethisches Problem, sondern auch schädlich fürs Klima. Was jede*r einzelne von uns tun kann, um zumindest zuhause weniger Lebensmittel wegwerfen zu müssen, erkläre ich deshalb in diesem Beitrag.

1. Den Überblick behalten

Es kann am Anfang lästig sein, ist aber unglaublich wichtig. Gewöhnt euch an, täglich oder zumindest vor jedem Einkauf in den Kühlschrank zu schauen. Was ist noch da? Was ist schon länger geöffnet und muss schnell verwertet werden? Auf diese Weise lassen sich Doppelkäufe vermeiden, denn beim Einkaufen weiß man dann genau, was fehlt und kann auch abschätzen, wie viel für die nächsten Tage gekauft werden muss (oder eben nicht).

Lebensmittelverschwendung vermeiden

2. Einkäufe und Essen planen

Natürlich ist es bequemer, einfach drauf los zu kaufen und zu kochen. Trotzdem habe ich mir angewöhnt, mich einmal in der Woche hinzusetzen (idealerweise nach dem Inspizieren des Kühlschranks) und zumindest die warmen Mahlzeiten zu planen. Mit den übrigen Zutaten vom Vortag kann man am nächsten Tag meistens ein anderes, leckeres Gericht zaubern. Plane ich, Samstag Chili zu kochen, denke ich mir für Sonntag etwas aus, was Kidneybohnen und Mais beinhaltet – wie wäre es zum Beispiel mit Wraps oder einem bunten Salat? Die Planung kann man im Terminkalender festhalten, oder aber einen Essensplaner wie die von Subvoyage nutzen.

Weniger Lebensmittel wegwerfen

3. Die richtige Aufbewahrung

Durch die richtige Lagerung im Kühlschrank kann man die Haltbarkeit von Lebensmitteln deutlich verlängern (natürlich gehören aber auch nicht alle Lebensmittel in den Kühlschrank – Brot, Kartoffeln und Zwiebeln zum Beispiel schimmeln dort deutlich schneller). Leicht verderbliche Nahrungsmittel gehören ins unterste Fach. (Pflanzen-)Milchprodukte wie Käse oder Sojajoghurt gehören ins mittlere Fach. Margarine und Marmeladen müssen nicht stark gekühlt werden – ab damit in oberste Fach oder in die Türfächer. Angebrochene Lebensmittel sollte man außerdem etwas kälter lagern als frisch verpackte.

Und noch ein Tipp: Neu gekaufte Lebensmittel nach hinten räumen, ältere nach vorne. Sonst verschwinden angebrochenen Nahrungsmittel nämlich in den Tiefen des Kühlschranks, werden übersehen und erst wieder entdeckt, wenn sie bereits ungenießbar geworden sind.

Obst und Gemüse in Plastikverpackungen ins Gemüsefach zu legen, ist übrigens auch keine gute Idee, denn so entsteht zu viel Kondenswasser und feuchte Lebensmittel schimmeln schneller. Besser ist es, die Lebensmittel in Schüsseln dort zu lagern und bei Bedarf Schnittflächen mit einem Bienenwachstuch abzudecken oder in ein Passiertuch einzuschlagen.

Weniger Lebensmittel wegwerfen

4. Reste verwerten

Hat man doch zu viel Brot gekauft, zu viele Nudeln gekocht oder Obst übrig, heißt es kreativ werden. Lasst euch z.B. von Pinterest oder der App “Zu gut für die Tonne” inspirieren!

Eine meiner Lieblings-Ideen ist, aus altem Brot Arme Ritter, Brotchips oder Croutons zu zaubern. Die passen hervorragend zu einer Cremesuppe aus überschüssigem Gemüse. Dafür eignet sich am besten viel Gemüse derselben Sorte. Hat man viel unterschiedliches Gemüse übrig, bietet es sich an, Ofengemüse daraus zu machen. Dies kann man auch in Wraps verwenden oder – wenn es klein genug geschnitten ist – zu einem Nudelsalat aus übrig gebliebenen Nudeln weiterverarbeiten. Ein Produkt, das bei mir immer besonders schnell schlecht wird, sind Brotaufstriche. Aber auch für die habe ich mittlerweile eine Lösung gefunden: Ich verrühre die Reste einfach mit einem Schuss Hafermilch zu einem Salatdressing oder einer Pasta-Sauce.

Weniger Lebensmittel wegwerfen

5. Einfrieren

Wer weniger Lebensmittel wegwerfen will, kann auch einfrieren. Das gilt sowohl für zu große Portionen Bolognese, Suppe oder Chili, als auch für Brot, Obst und Gemüse. Paprika, Möhren oder Bananen kann man beispielsweise einfach in Stücke schneiden und hat dann auch immer etwas für einen Smoothie oder einen Gemüse-Auflauf parat…

Es ist übrigens auch möglich, plastikfrei – also im Glas – einzufrieren. Dabei müsst ihr nur darauf achten, das Glas nicht ganz zu füllen (ich mache meine etwa 3/4 voll) und es erst zu verschließen, wenn der Inhalt eingefroren ist. Brot kann man auch im Brotbeutel aus Baumwolle einfrieren – dieser muss nach dem Auftauen nur sehr gut trocknen!