Im vergangenen Semester habe ich es kaum noch geschafft, meine Weckgläser und Stoffbeutel einzupacken und im Unverpacktladen einkaufen zu gehen. Da kam eine Menge Plastik zusammen, die ich gerne vermieden hätte – und die ich in Zukunft auch ganz bequem vermeiden kann. Denn seit Anfang März werden hier in Münster Kisten mit unverpackten Lebensmitteln in Pfandgläsern per Lastenrad nach Hause geliefert. Möglich gemacht hat das das Team von “Liefergrün”. Ich durfte Valeria, Robin und Niklas dabei begleiten, wie sie ihre ersten Bestellungen vorbereiten.

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An einem verregneten Dienstag im Februar treffe ich mich mit einem Teil des Liefergrün-Teams im “natürlich unverpackt” in Münster. Die Besitzerin, Anja, kenne ich schon flüchtig von meinen ersten Besuchen im Unverpacktladen. Die vier zeigen mir das Lager, die Gläser und Boxen. Nachdem ich ein paar Fotos gemacht habe, setzen wir uns an einen der Tische im Unverpacktladen, denn ich möchte mehr über das junge Start Up erfahren…

Valeria erzählt, dass sie Robin und Niklas über einen Newsletter gefunden und gleich angeschrieben hat, denn die drei verbindet dieselbe Idee: Einen Zero Waste Online Shop zu gründen. Mit der Zeit kamen noch weitere Teammitglieder aus dem Freundeskreis dazu, aktuell ist das Team sechsköpfig.

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Bereits vor unserem Treffen ging der Liefergrün-Shop online, kurz darauf wurden erste Bestellungen ausgeliefert. Seit Anfang März kann nun bequem darüber bestellt werden. Geliefert wird dann am nächsten Werktag nach Eingang der Bestellung. Man kann dafür ein 2-Stunden-Fenster wählen, in dem die Lieferung zu Hause ankommen soll. Im Sortiment finden sich neben Linsen, Nudeln und Tee inzwischen auch festes Shampoo, Geschirrspülmittel und Bambuszahnbürsten.

Die Lebensmittel füllt das Team im “natürlich unverpackt” in Münster ab und greift damit auf bestehende Strukturen zurück, statt Konkurrenz zu schaffen. In Zukunft soll dass System ausgeweitet werden und mehr Unverpacktläden zur Verfügung stehen.

Während wir uns unterhalten, fährt draußen ein Lastenrad vorbei – eine Leezenkiepe! Damit werden die Lebensmittel dann geliefert, und zwar in den grünen Boxen, von denen eine im ersten Foto zu sehen ist. Diese Kurierfahrten mit dem Lastenrad verursachen weder Abgase noch Lärm(belästigung) und sind somit die nachhaltigste Lösung, die es gibt. Und natürlich passt sie auch gut zu Münster, denn hier ist die “Leeze”, also das Fahrrad, das Fortbewegungsmittel der Wahl.

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Ob das das Einkaufen der Zukunft ist, möchte ich zum Schluss wissen. Ja und nein, glauben die Teammitglieder von Liefergrün. Es sei eine zukunftsfähige, nachhaltige Alternative für eine stetig wachsende Zielgruppe. Aber bis das Sortiment das eines Supermarkts übertrifft, wird es wohl noch lange dauern.

Das glaube ich auch, aber mich stört es gar nicht. Gerade jetzt – in der selbst auferlegten Quarantäne – merke ich, wie schön es ist, mit dem zu kochen, was da ist. Kreativ zu werden, zu wissen, was auf den Teller kommt, und durch das anders kombinieren neue Geschmäcker zu entdecken.

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* Für die Erstellung von zwei Instagram-Posts wurden mir einige Lebensmittel von Liefergrün kostenlos zur Verfügung gestellt und geliefert. Dieser Blogpost ist allerdings nicht Teil der Kooperationsvereinbarung und stellt somit einen redaktionellen Inhalt dar.